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Effiziente Hangsicherung dank Digitalisierung

22.09.2022, Lesezeit 2 Minuten
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Die Filiale Spezialtiefbau Oberösterreich hat in Zusammenarbeit mit der Abteilung Digitale Unternehmensentwicklung ein wegweisendes Projekt durchgeführt. Nun wird die Arbeitsweise implementiert.

Die Digitalisierung im Bauwesen schreitet voran. In diesem Zusammenhang wird in erster Linie von Building Information Modelling (kurz: BIM) gesprochen: Mithilfe einer Software wird ein Bauwerksmodell erstellt – der so genannte digitale Zwilling speichert alle Informationen zu den verschiedenen Phasen. Sämtliche Zeichnungen, Berechnungen und Dokumente werden über BIM visuell dargestellt. Es ist eine Form des Datenaustausches zwischen den Projektbeteiligten.

Bei SWIETELSKY sind die Mitarbeiter der Abteilung Digitale Unternehmensentwicklung die Spezialisten zum Thema „Building Information Modelling“ und treiben die digitale Transformation des Unternehmens voran. Gemeinsam mit der Filiale Spezialtiefbau Oberösterreich wurde nun ein Projekt zum Thema „Hangsicherung“ erfolgreich umgesetzt. Auf der Bundesstraße B33 in der Wachau waren ab Kilometer 27,3 bis Kilometer 27,8 vier Abschnitte des Berghanges gegen Felssturz zu sichern. Ursprünglich handelte es sich bei dem Auftrag an die digitale Unternehmensentwicklung um die Erstellung einer Punktwolke. Im Zuge der ersten Evaluierung und Zusammenarbeit wurde das Projekt auf die Planung, Visualisierung und Auswertung der Sicherungsmaßnahmen ausgeweitet.

Die Basis für die Planung stellt eine Drohnenbefliegung und eine anschließende photogrammetrische Auswertung dar. Hierbei wird eine fotorealistische Punktwolke errechnet. Die Planung der Netzbahnen wurde am digitalen, dreidimensionalen Geländemodell durchgeführt. Durch die Möglichkeit, die geplanten Objekte in der Punktwolke zu visualisieren, konnten die Besichtigungszeiten in möglichen Gefahrenzonen verkürzt beziehungsweise komplett ausgelassen werden. Die Punktwolke und die modellierten 3-D-Netze sowie Anker wurden zusammengeführt. Somit sind die vollständigen Daten jederzeit im Planungsmodell gespeichert. Auf dieser Basis wurden zum Beispiel die Stücklisten für Netze, Anker und Spannseile für den Materialbedarf erzeugt. Zum Einsatz kam eine flächige Sicherung (circa 10 000 Quadratmeter) in Form eines Hochleistungsdrahtgeflechts.

Was in den anderen Gewerken der Bauwirtschaft (Brückenbau, Hochbau, Industriebau et cetera) bereits Stand der Technik ist, war bisher im Felsbau sowie Wildbach- und Lawinenverbau nicht verfügbar. Mit der neuen Technik der 3-D-Planung zieht es nun endlich in die Sparte Spezialtiefbau ein. Die Zusammenarbeit mit der Digitalen Unternehmensentwicklung ermöglicht uns eine optimalere Ausführung in Bezug auf Behördengenehmigungsverfahren, Ausschreibungen mit korrekten Maßen und Leistungen sowie Arbeitsvorbereitungen, planbare Arbeitsabläufe und eine qualitative Ausführung“, zeigt sich Johann Dobrezberger, Bereichsleitung Spezialtiefbau OÖ, zufrieden.

Die Vorteile der 3-D-Planung waren so überzeugend, dass die Arbeitsweise nun in der Filiale Spezialtiefbau implementiert wird: Die Mitarbeiter haben die Schulung auf den Programmen bereits absolviert und die Drohnen wurden gekauft.

Die SWIETELSKY-Filiale Spezialtiefbau hat ihren Sitz in Wels und wurde im Jahre 2001 gegründet. Mehr als 2500 Projekte haben sie mittlerweile schon für öffentliche Auftraggeber, Wohnungsgenossenschaften, private Investoren, Projektentwickler und Industrieunternehmen realisiert. Die Filiale zählt rund siebzig Mitarbeiter und agiert überregional in allen Bundesländern. Zu den Leistungen gehören unter anderen Gebirgsbau, Steinschlagschutz, Verarbeitung von Spritzbeton, Tunnelsanierungen und Wildbachverbau. Es wird ständig an neuen Entwicklungen und Innovationen gearbeitet. Einige davon, wie zum Beispiel das SWIENET, sind auch als Patente geschützt.